PhV BB Presseerlärung 24.02.2021

Eltern sowie Schülerinnen und Schüler haben zu Recht die Sorge, dass die schulische Ausbildung in diesem Schuljahr erhebliche Defizite aufweist und dies sich erheblich auf Voraussetzungen für den weiteren Weg nachteilig auswirkt.

Diese Sorgen aufzugreifen und Lösungen anzubieten ist erst einmal grundsätzlich richtig.

Den geplanten gesetzlichen Neuregelungen im Schulgesetz fehlt jedoch nicht nur Substanz. Sie zeugen von eklatanter Praxisferne und von arroganter Anmaßung von politisch Verantwortlichen.

Es fehlt

  • eine tragfähige langfristige Strategie mit sinnvollen Unterstützungsangeboten für die angestrebten Bildungsabschlüsse,
  • ein angemessenes Personalkonzept, um den höheren Bedarf an Lehrkräften sicherzustellen,
  • die Steigerung der Attraktivität des Lehrberufes z. B. durch die Verbeamtung der Lehrkräfte,
  • eine bessere und frühzeitige Personalplanung (andere Bundesländer wie z. B. Brandenburg sind deutlich weiter),
  • eine reduzierte Klassenfrequenz, um die Schülerinnen und Schüler starker fördern zu können,
  • ein Konzept für den zusätzlichen Raumbedarf an Unterrichtsräumen,
  • der Impfschutz für alle Lehrkräfte,
  • die schnelle Umsetzung sachgerechter IT-Strukturen an den Schulen,
  • eine umfassende Fortbildung der Lehrkräfte im Rahmen des e-learning,
  • die Entlastung der Schulleitung durch Reduzierung des Verwaltungsaufwandes einschließlich eines funktionierenden Verwaltungssystems (e-gouvernement),
  • die rechtzeitige Information der Schulen/Schulleitungen, damit sich Schulen und Lehrkräfte auf die pädagogische Arbeit konzentrieren können und nicht immer von neuen Entscheidungen der Senatsbildungsverwaltung überrascht werden.

Außerdem ist von einer mangelhaften Beteiligung der Gremien und der Lehrkräfte sowie deren Verbänden auszugehen, da diese bisher nicht involviert wurden. 

Die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schulleitungen haben die Erfahrungen bei der Umsetzung des Bildungsauftrages und der Organisation von Schule.

Was hier geplant ist, zeugt von purem Populismus statt von engagiertem und überlegtem Vorgehen.

Die Senatsbildungsverwaltung hat wieder einmal den Sachverstand vor der Tür gelassen.

Die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Frau Kathrin Wiencek:
„Wir  fordern die Aussetzung des Gesetzentwurfes und die umgehende Beratung mit den Gremien und Verbänden.“